Wie kriegen wir die Väter ins Boot, Volker?

Nachdem mich ein Bandscheibenvorfall völlig aus dem Leben geworfen hat, bin ich nun wieder zurück und es geht weiter mit neuen spannenden Folgen rund um das Thema Vereinbarkeit für Eltern in verantwortungsvollen Jobs.

Denn genau dort findet diese noch immer viel zu sehr selten statt und wir müssen uns zwischen Kids und Karriere entscheiden.

Doch genau das wollen wir ändern! Und zwar jetzt.

Genau aus diesem Grund ist heute Volker Baisch mein Gast – ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich ihn als Erfinder der Väternetzwerke bezeichne.

Ich habe größten Respekt vor ihm, da er bereits seit über zehn Jahren für mehr Gleichberechtigung beider Elternteile kämpft.

Wie genau er das macht, wird er uns heute verraten:

Im Interview sprechen wir über…

3 Fakten über Volker

  • Familie ist immer Nummer Eins!
  • Gnadenloser Netzwerker – Menschen sind das Spannendste!
  • Liebt am Wochenende zu Frühstücken und es für die ganze Familie zu kredenzen!

Volkers Weg

Alles begann vor dreiundzwanzig Jahren, vor der Geburt der ersten Tochter. Als wir uns als Paar gefragt haben, wie wir die Care Arbeit aufteilen wollen. Damals gab es noch keinerlei Angebote für Väter, die eine aktive Vaterrolle leben wollen.

Da kam mir die Idee mich selbstständig zu machen und Angebote für Väter über eine eigene Website anzubieten, wofür es aber erst einmal finanzielle Unterstützer brauchte. (Herti Stiftung; Stad Hamburg).

Der erste Ansatz war die Familienbildung, aber da wurde schnell deutlich, dass fast nur Mütter dort anzutreffen waren. Daher dann der Versuch in den Unternehmen anzusetzen. Das erste Projekt wurde mit Hamburg Wasser, Airbus und DATEV gestartet und erfolgreich erprobt.

Nach drei Jahren wurde dann das Väternetzwerk geründet.

Wie kamst du auf die Idee ein Väternetzwerk zu gründen?

Die Tatsache, dass der ehemalige Arbeitgeber vollkommenes Unverständnis zeigte, bei dem Wunsch länger in Elternzeit zu gehen und gleichzeitig die Erkenntnis, dass es keinerlei Angebote für Väter zu dieser Zeit gab, brauchte mich auf die wundervolle Idee von conpadres!

Was genau macht ihr, damit das Thema aus der “Mama Schublade” verschwindet?

Zunächst einmal ist es wichtig für Väter zu erkennen, dass sie nicht allein mit den Problemen sind, die eine aktive Vaterschaft mit sich bringen.

Wir machen eine sehr tiefgreifende Analyse des Unternehmens, um dem Unternehmen anhand von Zahlen und Fakten deutlich zu machen, wie groß und relevant die Zielgruppe der Väter ist. Anschließend wird dann eine Strategie entwickelt, was konkret das Väternetzwerk im Unternehmen jeweils erreichen will

Wie lebt ihr Zuhause das Thema Vereinbarkeit?

Wir haben uns die Care Arbeit von Anfang an 50/50aufgeteilt und tuen das bis heute…mit Höhen und Tiefen 

Was ist das Fazit aus deiner Trendstudie?

9 von 10 Vätern wollen 2-12 Monate Elternzeit nehmen.

Die zukünftige Elterngeneration will mehr Partnerschaftlichkeit (50/50) und wird dafür auch gewillt sein den Job zu wechseln. Daher werden die Unternehmen langfristig mehr für das Thema Vereinbarkeit tun müssen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen, im Kampf um Fachkräfte.

Welche Top 3 Learnings deiner Kunden kannst du uns weitergeben?

Es ist wichtig die Väter selbst zu fragen zum Thema Vereinbarkeit, und zwar separat von den Müttern, sodass die spezifischen Bedürfnisse ermittelt werden können.

Die Unternehmen müssen möglichst nah an die Zielgruppen dran sein, dafür sind Väternetzwerke sehr nützlich, da sie als Soundingboard agieren können und so die Kultur schrittweise verändern können.

Die Väter selbst erkennen im Rahmen der Netzwerkarbeit schnell, dass viel mehr möglich ist, als sie denken. Insbesondere heute können sich die Väter über soziale Medien so schnell vernetzen, dass man wirklich schnell wirklich viel erreichen kann. Traut euch!

 

 

Mehr über Volker und sein Unternehmen conpadres findest du hier

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