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Wie klappt Vereinbarkeit im Familienunternehmen?

Die Welt ist ein Dorf. Heute durfte ich Sébastien von babyone kennenlernen und mit ihm über das Thema Vereinbarkeit sprechen.
Und wo hat er sein Abi gemacht? In meinem Nachbarort Achern.

Heute ist Sébastien Director People, Culture & Organization und lebt mit seiner Frau und den zwei Jungs in Münster.

babyone ist eines der Unternehmen, bei dem das Thema Vereinbarkeit zur Chef*innensache gemacht wurde. Die Geschwister Anna und Jan haben selbst beide kids und kennen den täglichen struggle.

Neue Modelle wie “work from anywhere” werden so auch einfach mal vom Chef persönlich getestet.

Führen durch Vorbild würde ich sagen. Aber hört selbst, was uns Sébastien zu berichten hat.

Achja – und noch ein kleiner Hinweis am Rande. Ich habe heute doch tatsächlich vergessen mein Mikrofon anzuschließen und ihr müsst heute leider mit der Laptopqualität klarkommen.

S_O_R_R_Y!

Podcast & Video

 

 

Im Interview sprechen wir über…

 

3 Fakten über Sébastien

1.     Familienpapa

2.    Neu-Münsteraner

3.    Personaler aus Leidenschaft

Sebastiéns Weg

35 Jahre jung, deutsch-französische Wurzeln, geboren in Straßburg, die ersten Lebensjahre in Paris verbracht, bis es mich ins ländliche Baden-Württemberg verschlagen hat. Vor ca. 15 Jahren, habe ich beschlossen meine Koffer zu packen und nach Köln zu ziehen, um dort beruflich durchzustarten. Ich hatte meine beruflichen Anfänge im Marketing-Umfeld und bin mittlerweile seit ca. 11 Jahren in unterschiedlichen HR Experten- und Leitungsfunktionen unterwegs.

Was ist deine Aufgabe bei babyone?

In meiner aktuellen Rolle bin ich als Mitglied der Unternehmensleitung für die Bereiche People & Culture sowie für die Organisationsentwicklung von BabyOne verantwortlich.

Wie lebt ihr Zuhause Vereinbarkeit? Wie ist die Aufteilung?

Es wäre sehr spannend, was meine Frau auf diese Frage antworten würde 😉

Ich habe das große Glück, dass meine Frau nicht nur einen grandiosen Job als Mutter macht, sondern auch enorm viel in unser ganzheitliches Familienglück investiert. Vereinbarkeit von Job und Familie kann meiner Meinung nach nur dann erfolgreich gelingen, wenn man eine stabile Partnerschaft hat, in der man bereits die Erfahrung gemacht hat, gemeinsam durch dick und dünn gehen zu können. Das meine Frau gerade ihre eigene berufliche Karriere zurückstellt, ist sicherlich auch ein gemeinsames „durch dünn gehen“. Das war nie unsere Wunschvorstellung, aber für uns beide ist es aktuell das beste Modell, um Vereinbarkeit mit kleinen Kindern gewährleisten zu können. Generell kann man in puncto Aufteilung sagen, dass meine Frau derzeit vordergründig für die Tagesstruktur unserer Jungs Sorge trägt. Ich unterstütze unter der Woche so gut es mir in Verbindung mit meinem Vollzeitjob möglich ist und versuche am Wochenende auch Freiräume für die „me-time“ meiner Frau zu schaffen.

Diese „me-time“ bzw. sich selbst nicht zu vernachlässigen, ist für mich eine ganz wichtige Erkenntnis in puncto Vereinbarkeit.

Als Elternteil ist man ja ständig mit vielen verschiedenen Rollen beschäftigt bzw. auch ständig in einem Rollenkonflikt.

  • Ich bin zB Ehemann,
  • Sohn,
  • Bruder,
  • Schwiegersohn,
  • Freund,
  • Angestellter,
  • Führungskraft

und noch so vieles mehr. Und seit wir unsere Kinder haben, kommt eben noch die Papa-Rolle hinzu.

Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, erwische ich mich ganz häufig dabei darüber nachzudenken, was ich in all diesen Rollen eigentlich alles tun „muss“. Was ich als Papa alles „muss“, als Freund, Sohn, Führungskraft etc.

Was dabei oftmals nebensächlich betrachtet wird: Was „muss“ eigentlich Sébastien?

Was muss ich für mich persönlich tun? Erschreckenderweise hatte ich diese Perspektive ab der Geburt unseres ersten Kindes für eine lange Zeit überhaupt nicht im Fokus.

Ich bin heute davon überzeugt, dass man auf all seine unterschiedlichen Rollen automatisch einen positiven Einfluss nimmt, wenn man dafür Sorge trägt, auch seinen eigenen, persönlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Arbeiten bei euch viele Eltern? Wenn ja, was sind gängige Vereinbarungen/Arbeitszeiten?

Mehr als 1/3 unserer Mitarbeiter*innen sind Eltern (sowohl Väter als auch Mütter), bei einem Durchschnittsalter in der Belegschaft von 35 Jahren.

Generell ist zu sagen, dass wir als Arbeitgeber sehr elternfreundlich ein- bzw. aufgestellt sind. Die von uns praktizierte Vertrauensarbeitszeit funktioniert super und ist auch insbesondere für Eltern von Vorteil. Es gibt viele Kolleginnen und Kollegen, die mittags mal einen „Kids Blocker“ im Kalender haben und die Arbeitszeit dann zu einem anderen Zeitpunkt nachholen. Das funktioniert nicht nur gut, es ist uns auch wichtig, unseren Mitarbeitenden diese Flexibilität zu ermöglichen

 

Was sollten Unternehmen anbieten, damit Eltern Lust haben dort zu arbeiten?

Ich kann sagen, was wir anbieten, weil wir einige Mütter und Väter haben, die Lust haben bei uns zu arbeiten 😉

  • Viele der bei uns beschäftigten Eltern hatten ihren Erstkontakt mit uns während eines BabyOne Storebesuchs. Ich übrigens auch. Meine Frau und ich waren damals in unserem Store in Köln, wurden super sympathisch und kompetent beraten und haben dann beide gesagt: Cooler Laden! Ich stand damals schon lose mit Anna, unserer Co-CEO in Kontakt, habe ihr ein Selfie von mir mit Kinderwagen mit BabyOne Store im Hintergrund geschickt und den tollen Beratungsservice vor Ort gelobt. So fings an und heute arbeite ich für das Unternehmen, in dem ich selbst Kunde bin
  • Ein weiterer Aspekt ist, dass wir nicht nur formal ein Familienunternehmen sind, wir rücken Familie auch in den Fokus unseres Handelns. Das fängt natürlich bei unserem Geschäftsmodell an, wird aber auch intern gelebt. Es kommt oft vor, dass Kinder unserer Mitarbeiter:innen in der Zentrale zu Besuch sind und mit den BabyOne Bobbycars durch die Gänge düsen. Das schönste dabei ist, dass das all unseren MA ein Lächeln ins Gesicht zaubert und keiner ein Störgefühl dabei empfindet. Das ist schon ein sehr besonderes und schönes Element in unserer BabyOne-Kultur
  • Dann tragen natürlich unsere flexiblen Arbeitszeitmodelle und insbesondere unsere „work from anywhere“-policy dazu bei, dass eine Vereinbarkeit zwischen Job und Familie bestmöglich gewährleistet werden kann. Durch unsere „work from anywhere“ policy bieten wir unseren Mitarbeitenden in der Zentrale die Möglichkeit, ihren Arbeitsort frei wählen zu können. Das ist natürlich auch für Eltern in puncto Flexibilität ein riesiger Vorteil
  • Wertschätzung, auch durch kleine Gesten, ist uns auch sehr wichtig: Wir gratulieren zB all unseren Mitarbeiter:innen, egal ob in den Stores oder in der Zentrale, mit persönlicher Glückwunschkarte und BabyOne-Präsentkorb zur Geburt eines Kindes

Habt ihr in Sachen Flexibilität und Familienfreundlichkeit schon Ideen, was Babyone noch stärken könnte?

  • Job Sharing Modelle finde ich spannend
  • Wenn Väter bei uns Elternzeit nehmen, dann in der Regel die gesetzliche Mindestvorgabe von 2 Monaten, da geht noch mehr
  • Betriebskindergarten ist aus meiner Sicht eine tolle Initiative, aber nichts womit wir uns aktuell konkret beschäftigen

Fällt dir ein Unternehmen ein, das das Thema Vereinbarkeit bereits vorbildlich umsetzt?

Tatsächlich keins, das ich jetzt hervorheben würde.

Das liegt auch daran, dass ich hierzu nicht genügend Insights habe, wie gut Vereinbarkeit in anderen Unternehmen wirklich läuft (und das ist für mich tatsächlich etwas anderes als die externe Vermarktung des Ganzen).

Vereinbarkeit ist für mich in dieser Hinsicht keine Frage der coolsten Benefits, sondern der coolsten Unternehmenskultur. Es ist ein kultureller Wert, den ich entweder mit voller Überzeugung vorlebe, oder es sonst besser sein lassen sollte.

Was ist deine persönliche Buchempfehlung?

The Big Five for Life

 

 

Klingt nach einem spannenden Unternehmen, oder?

Ich folge dem geschäftsführenden Geschwisterpaar Anna und Jan schon länger auf LinkedIn – aber ab heute werde ich definitiv auch öfter bei Sébastien vorbeischauen.

Und wenn du babyone als Arbeitgeber spannend findest, dann schau einfach mal hier vorbei.

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