Wie funktioniert Co-Leadership?

Es gibt sie wirklich!
Jobtandems mit Führungsverantwortung.
Und das beste daran – davon gibt es mehr als du denkst. Co-Leadership landet dank Fachkräftemangel endlich auf der Agenda der Recruiter und deshalb spreche ich heute mit Janina Schönitz und Stefanie Junghans, die sich eine leitende Position bei der Deutschen Bahn und Haniel teilen. Gerade auch ist ihr Buch Co-Leadership erschienen, indem du viele weitere Inspirationen zum Thema findest.

3 Fakten über euch

Stefanie Junghans, kurz Stef …
… ist Wahlmünchnerin
… lebt nach dem Prinzip „geht nicht, gibts nicht“ – liebt Transformation in Organisationen und ist der Meinung, dass es eine Portion Pragmatismus braucht, um diese zu gestalten
… kommt aus einer Patchworkfamilie mit 5 Geschwistern und durfte schon früh verschiedene Lebenswirklichkeiten und Familienkonzepte kennen lernen

Janina Schönitz, Janina …
… ist eine waschechte Berlinerin – born and raised
… ist Transformateurin at heart – Veränderung ist ihre Leidenschaft
… ist motoviert einen Unterschied zu machen! Impact ist ihr Treiber. Egal, ob zum Thema Nachhaltigkeit im Konzernumfeld, mit ihrem Buch oder im Coaching von Klientinnen.

 

Wie sieht Vereinbarkeit bei euch Zuhause aus??

Das Geheimrezept der Vereinbarkeit bei Janina zu Hause lautet: eine gleichberechtigte Partnerschaft bzw. Ehe. Außerdem setzt sie auf eine detaillierte Wochenplanung und auf Unterstützung bei Bedarf, z.B. durch Großeltern oder Babysitter. Letztlich gilt es die eigenen Grenzen zu erkennen und zu setzen – es geht nicht alles gleichzeitig.

Bei Stefanie ist das Ausbalancieren der Vereinbarkeit noch „work in progress“, da sie frisch aus der Elternzeit im Job zurück ist und sich Strukturen, Kalender und Termine gerade finden. Da ihre Familie nicht an ihrem Wohnort lebt, gilt es noch mehr ein Netz an Unterstützung aufzubauen und Aufgaben auch in der Partnerschaft klar zu teilen.

 

Wie reagiert eure Umwelt, wenn ihr berichtet, dass ihr euch eine Stelle teilt?

Sowohl bei Stef als auch bei Janina reagiert das Umfeld sehr positiv mit viel Interesse und Neugier. Schnell folgen dann viele Fragen zur Umsetzung und zu möglichen Stolpersteinen. Menschen assoziieren ihre eigene Situation in Familie und Job und fragen sich, wie das gehen kann. So folgen meist sehr spannende Gespräche. Diese Fragen und das Interesse haben letztlich auch dazu geführt, dass die beiden das Buch „Co-Leadership – Jobsharing als Antwort auf eine veränderte Arbeitswelt“ geschrieben haben.

 

Was können Unternehmen tun, damit Jobsharing normal wird?

“Kultur schafft Kultur und Beispiele machen Schule”
Dieses Zitat stammt von Bernd Schmid, dem Gründer des Instituts für systemische Beratung und passt laut Janina und Stefanie sehr gut.
Unternehmen können durch Offenheit, Kommunikation zum Thema und das Aufzeigen von Beispielen und Vorreiter:innen helfen, das Thema Jobsharing zu etablieren. Es hilft außerdem in Experimenten und Piloten zu starten. Stück für Stück können dann auch Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel IT-Systeme, verändert werden.

 

Wie kam es zu eurem Buch?

Janina und Stef haben sich auf einer Konferenz zum Thema New Work kennengelernt, auf der beide als Expertinnen für Co-Leadership eingeladen waren. Das Leidenschaftsthema hat beide verbunden, sie sind in Kontakt geblieben und fingen unter dem Hastag #welovecoleadership an, zum Thema Jobsharing auf LinkedIn zu schreiben, um ihre Erfahrungen und Learnings zu teilen. Daraus entstand schließlich das Buch, das im Vahlenverlag im September 2023 erschienen ist.

 

Was ist das wichtigste Learning aus dem Buch?

„Alles ist möglich“ und „one fits all gibt es nicht“.
Jobsharing ist grundsätzlich für jede Position und für jedes Unternehmen möglich. Es gilt den eigenen Weg und das eigene Modell zu finden. Neben allgemeinen Informationen zum Thema für Nutzende und Unternehmen, gibt es daher in Janinas und Stefs Buch zehn Interviews mit spannenden Tandems aus unterschiedlichen Unternehmen, Branchen und mit unterschiedlichen Rollen. So wird die Vielfalt des Themas an konkreten Beispielen und Geschichten von Praktikerinnen und Praktikern aufgezeigt.

Wem sollten wir auf LinkedIN folgen?

Isabel Gebien, die auf LinkedIn über Vereinbarkeit, Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und Diversity spricht

Corporate Rebels” – eine niederländische Firma, die es sich zur Aufgabe machen eine “workplace revolutionen” zu starten.

Natürlich den tollen Co-Leadership Vorreiter:innen aus Stefs und Janinas Buch, zum Beispiel Thomas Angerstein oder Anna Weber.

Außerdem Verena Pausder und Tijen Onaran, weil beide Vorbilder sind, die für ihr Thema stehen (Unternehmertum, Diversity) und überraschende, inspirierende Projekte am Start haben.

 

Hier geht’s zu den LinkedIn Profilen von Stef und Janina.

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